Das „Lechnerhaus“ in Reinhardshofen

Wohnen in der Gemeinde

Baugebiet in Bergtheim

Das war dann doch eine Überraschung für uns. Innerhalb weniger Minuten ver­abschiedete sich der Gemeinderat vom neuen Baugebiet in Bergtheim.

Silvia Gerhard und ich hatten von An­fang an darauf hingewiesen, dass ein Baugebiet mit 10 Plätzen in einem Ort mit der Größe, Lage und Infra­struktur von Bergtheim völlig überdi­men­sio­niert und für Gutenstetten derzeit auch viel zu teuer ist. Sowohl die FLZ wie auch wir in der Grünen Post hatten darüber berichtet.

Trotzdem wurde das Verfahren im Gemeinderat vorangetrieben. Es gebe bereits mehrere Interessenten, erfuh­ren wir immer wieder. In der Sitzung vom 24.7.2024 wurde jedoch allen Gemeinderät*innen klar, dass das Bau­gebiet zur Zeit einfach nicht finan­zierbar ist. Zu eindringlich hatte der Kämmerer auf die angespannte Haus­haltslage und die Notwendigkeit zum Sparen hingewiesen. Das Geld für die vorbereitenden Arbeiten und den Bebau­ungsplan war da aber schon futsch...

„Lechnerhaus“ in Reinhardshofen

Wer sich für ein Wohnhaus in der Gemeinde Gutenstetten interessiert dem sei das Lechnerhaus in Rein­hards­hofen empfohlen. Es wurde außen von der Gemeinde sehr auf­wän­dig und ansprechend renoviert. Innen hat der Käufer die Möglichkeit, es sich nach dem eigenen Geschmack und Bedürfnissen herzurichten. Das Schmuckstück im Herzen des Dorfes überzeugt jedoch nicht nur durch sein Äußeres, sondern auch durch den Blick hinab in den Aischgrund.

Leerstände in der Gemeinde

Generell hat unsere Gemeinde eigent­lich kein Wohnungsnot-, sondern ein Leerstandsproblem. In den Orten un­se­rer Gemeinde gibt es nicht nur viele Wohnungen, sondern auch zahlreiche Anwesen, die leer stehen. Und das nicht erst seit Jahren, sondern zum Teil seit Jahrzehnten. Bürgermeister und Gemeinderäte versuchen seit vielen Jahren, mit den Eigentümern ins Ge­spräch zu kommen, meist vergeblich. Einige Häuser, die vor 20 Jahren, ja auch vor 10 Jahren noch gut zu ver­kaufen oder zu vermieten waren und einst nur geringe Reparaturarbeiten benötigten sind heute komplett ruiniert. Schade – auch um die zum Teil historische Bausubstanz.

Hirtenhaus in Gutenstetten

Anfang 2023 kochte die Diskussion über die Unterbringung Geflüchteter hoch. Der damalige Landrat Helmut Weiß suchte händeringend nach Un­ter­künften und bat die Gemeinden, vor Ort welche anzubieten.

Wir beiden Grünen Gemeinde­rätin­nen beantragten daraufhin die Unter­bringung von zwei Geflüchteten im ehe­maligen Museum, das durch den Umzug ins Kolbhaus frei geworden war. Den Geflüchteten sollte gleich­zei­tig durch ein Arbeitsangebot im Bau­hof die Integration erleichtert werden.

Unserem Antrag wurde nicht entspro­chen mit der Begründung, daß das Gebäude als Ausweichquartier wäh­rend der Zeit des Umbaus des Rat­hauses benötigt würde. Wie es mit dem Rathaus weitergeht ist auch ein Jahr später noch völlig unklar. Das Hirtenhaus steht seit einem Jahr leer. Und zwei Menschen hatten keine Möglichkeit, ihre Fähigkeiten für die Gemeinde einzusetzen, vielleicht eine Festanstellung hier oder anderswo zu finden und dazu eventuell auch eine eigene Wohnung. Eine Chance wurde vertan, das Problem aber keinesfalls gelöst. Mit dem Krieg in Nahost ist absehbar, daß sich weitere Menschen in Richtung eines sicheren Zuhauses auf den Weg nach Europa machen.

Ursula Pfäfflin Nefian