Vorstellung des neuen Kreisrats Martin Bauer
Liebe FreundInnen, liebe Bürgerinnen und Bürger,
es ist ungefähr ein Jahr vergangen, seit ich am 19.02.2011 im Kreistag als Nachrücker für Elisabeth Bahr vereidigt worden bin. (Leider hat sie ihr Amt aufgrund einer schweren Krankheit aufgeben müssen.) In der Zwischenzeit wurde ich im März letzten Jahres zusammen mit Ruth Halbritter zur neuen Doppelspitze im Kreisverband der Grünen gewählt. Nun möchte ich die Gelegenheit nutzen, um mich kurz vorzustellen: Geboren und aufgewachsen in Bad Windsheim, habe ich dort 2006 das Gymnasium abgeschlossen. In Erlangen studiere ich Lehramt Gymnasium mit der Fachkombination Deutsch und Evangelische Religionslehre. Zur Politik kam ich bereits 2003 im Rahmen des Engagements der Grünen gegen den Irakkrieg. Auf diesen Aktionen und weiteren Veranstaltungen z. B. zum Themenfeld „Tiermissbrauch – Pelz“ habe ich erstmals Erfahrungen in politischer Arbeit gesammelt. Bereits in der Schulzeit habe ich durch das Amt des Schülersprechers die außerordentliche Wichtigkeit demokratischer Strukturen und der Mitbestimmungsmöglichkeiten für alle Teile einer Gemeinschaft sowohl im positiven als auch im negativen Sinne erfahren.
Geprägt und motiviert durch diese frühen Erfahrungen sind in meinem politischen Handeln gerade die Grundprinzipien friedlich, demokratisch mitwirkend und –bestimmend sowie ein tiefes Bewusstsein für unsere Natur und den nachhaltigen Umgang mit ihr und ihren/unseren Ressourcen tragend. Gerade in einer Zeit, die regional, national und global von immensen Umbrüchen geprägt ist, braucht es Prinzipien und Visionen, die Orientierung geben können.
Die Energiewende ist nicht nur eine Vokabel, die aus dem Wortschatz der Bundespolitik kaum mehr wegzudenken ist, sie muss gerade im regionalen, dezentralen Bereich gründlich durchbuchstabiert werden. Dafür braucht es vielfältige und intelligente Lösungen. Dabei müssen aber auch die politischen Entscheidungsträger vorangehen. Eine Möglichkeit bestünde darin, die kreiseigenen Neubauten nur noch im Passivhausstandard zu errichten. Gerade im Bereich der Heizenergie herrscht enormes Einsparpotential. Ein anderer guter Ansatz ist die direkte Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an dieser großen Aufgabe. Die neu gegründete Genossenschaft ,Regional Versorgt – Energie und Nahversorgung in Bürgerhand“ bietet die Möglichkeit dazu und wird sich in Zukunft u. a. an Energieprojekten im Landkreis beteiligen bzw. diese initiieren.
Den Bürgerinnen und Bürgern insbesondere den jungen Menschen muss die Möglichkeit zur Mitbestimmung an den Entscheidungen der Politik erleichtert werden, um das Prinzip der Solidargesellschaft auch glaubhaft aufrechterhalten zu können. Dafür ist der umfassende Zugang zu den entsprechenden Informationen unerlässlich. Gerade hier hat unsere (kommunale) Demokratie noch ein Defizit. Solange Sitzungsunterlagen nur den gewählten Vertretern und nicht der gesamten Bürgerschaft zugänglich sind, kann sich ein solcher Effekt nicht einstellen. Es dürfen keine Steine in den Weg gelegt werden, die erst mühsam entfernt werden müssen, sondern dieser Zugang muss einfach, unkompliziert und universell sein. Nur so kann Demokratie von einer ganzen Gesellschaft gelebt werden.
Ihr Martin Bauer