Kolumne
im Magazin meiner Krankenkasse fand ich den Artikel „Globales Gesundheitsrisiko-Klimawandel“. Darin heißt es, dass neben den natürlichen Klimaveränderungen ein menschengemachter Klimawandel stattfindet. Wissenschaftliche Daten zeigen die Bedrohung des ökologischen Gleichgewichts auf. Verursacht, so heißt es, wird dies durch Treibhausgase wie CO2 und Methan.
Für die Gesamtbevölkerung wird es gravierende Folgen haben, jedoch verheerende Folgen wird es für die Entwicklungsländer mit sich bringen. Die Studie der Organisation „Germanwatch“ kommt zu dem Urteil, dass die Entwicklungsländer die Hauptlast zu tragen haben werden. Obwohl die Industrialisierung des Nordens die Hauptursache des Klimawandels ist, werden die am wenigsten entwickelten Länder des Südens am schlimmsten darunter leiden müssen. Während in Europa die Wetterextreme (starke Regenfälle Hitzewellen, Überflutungen und Stürme) wahrscheinlicher werden, wird es, wie auch die Wirbelstürme der letzten Jahre gezeigt haben, in den tropischen Regionen zu Katastrophenereignissen kommen. Mit Hungersnöten, Flüchtlingsströmen und der Ausbreitung von Infektionskrankheiten ist bei nüchterner Betrachtung zu rechnen. „Auch die Gesundheitsvorsorgesysteme selbst können durch die Folgen des Klimawandels geschädigt werden“, meint der Autor der Studie, Winfried Zacher. Denn nach einem Hurrikan ist auch das Krankenhaus zerstört. Bei Überflutungen das Gesundheitszentrum weggespült, etc.
Bei all diesen Erkenntnissen lese ich am 25.Januar in der FLZ den Artikel „Mehr Menschen suchen Zuflucht“ der mit den Worten endet: „Die Zahl der Flüchtlinge nahm allerdings deutlich zu. Wohin sie kommen ist offen – die Unterbringung von Flüchtlingen ist Ländersache. Bayern etwa will Asylbewerbern den Aufenthalt so schwer wie möglich machen, muss aber ein bestimmtes, auf EU-Ebene festgelegtes Aufnahme-Kontingent erfüllen.“
Ich kann einen gewissen Vorbehalt „Ausländern“ gegenüber nachvollzie-hen. Aber lernt man den einzelnen Menschen kennen, frage ich mich meistens, warum war ich so voreingenommen? Und das Argument von der Wegnahme von Arbeitsplätzen wird dann fragwürdig, wenn ich weiß, dass ich in einem Land lebe und die Vorzüge genieße, die des „Ausländers“ Flucht erst verursacht hat. Und ich muss mich fragen lassen, was ich zum Thema „Nächstenliebe“ gelernt habe.
Darum wünsche ich mir eine Regierungspolitik, die sich ihrer Verantwortung bewusst ist, den Menschen gegenüber, deren Unglück wir mitverantworten müssen.
Petra Langguth