Im Gespräch bleiben! (Quelle: pixabay.com)
Durch die grüne Brille gesehen ...
... sollten wir stets im Gespräch bleiben. Nach wie vor wird viel über die Corona-Pandemie diskutiert. Schnell können dann sehr unterschiedliche Meinungen aufeinandertreffen und ein vernünftiges „Miteinander-Reden“ ist nicht mehr möglich. Manchmal irritiert es, dass ausgerechnet die nette Kollegin „merkwürdige“ Ansichten zu Corona hat oder der Nachbar über Befürchtungen erzählt, die sachlich völlig unbegründet sind. Was kann nun helfen, mit Corona-Skeptikern oder Impfgegnern im Gespräch zu bleiben?
Einige Kommunikationstipps empfehlen sich z. B. für den Umgang mit Kritikern der Corona-Maßnahmen:
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Wer mit anderen sprechen möchte, sollte ein Minimum an Wertschätzung zeigen. Dies ist die Basis für gute Kommunikation. „Sie hatte doch immer so vernünftige Ansichten.“ Eine pauschale Abwertung des Gegenübers lässt eine echte Debatte nicht entstehen.
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Aktives Zuhören ist wichtig. Dies bedeutet den Aussagen des Gegenübers aufmerksam zuzuhören, ohne gleich eine Bewertung vorzunehmen. Dies fällt nicht immer leicht, denn meist liefert unser Gehirn sofort Interpretationen und Ideen zum Gesagten. Hier gilt es mit eigenen Worten die Aussagen wiederzugeben, zu paraphrasieren. „Du meinst also, dass du keine Impfung brauchst?“ oder „Verstehe ich dich richtig, du hast dir also noch keine Gedanken zum Gesundheitsrisiko ohne Impfung gemacht?“ Es geht hierbei vor allem darum, den Gesprächspartner zu verstehen. Jedoch heißt „verstehen“ nicht automatisch „verstanden“ und auf keinen Fall ein „einverstanden“.
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Personen, die unsachliche oder falsche Aussagen machen, sollten zunächst nach den Informationsquellen gefragt werden. In den sozialen Medien werden Falschmeldungen über Algorithmen gesteuert und verstärken so Fehlinformationen bis hin zur Mythenbildung. Es sollte daher auf objektive Informationsquellen hingewiesen werden. „Mir haben die Corona-Infos auf der Internetseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung total geholfen.“ (https://www.bzga.de/).
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Eigene Grenzen ziehen! Jeder Demokrat und jede Demokratin sollte bei Angriffen auf die Menschenrechte oder auf unsere freiheitlichen Grundrechte ganz deutlich ein STOPP Schild zeigen. „Das lass ich nicht gelten! Wir leben eben nicht in einer Diktatur, sonst würden viele Corona-Gegner hier nicht demonstrieren.“
Grundsätzlich bieten diese Kommunikations-Regeln eine Chance, im Gespräch zu bleiben. Nur wenn beide Seiten einander zuhören, kann es zu einer Meinungs- und Verhaltensänderung kommen. Oft vollzieht sich eine Veränderung im Stillen und entwickelt sich erst nach und nach. Ein Gespräch ist nie ohne Wirkung.
Rede mit! – OV Scheinfeld von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Hellert U. und Munzert A.
Literaturhinweis: Pörksen, B., Schulz von Thun, F. Die Kunst des Miteinander-Redens 2020.