... ist gute Kommunikation gerade bei kontroversen Themen, wie der Klimakrise schwierig. Es ist daher wichtig, ein faires Gespräch zu ermöglichen und eine inhaltliche und emotionale Auseinandersetzung zuzulassen. Wie hat doch kürzlich Maxi Schafroth auf dem Nockherberg noch so süffisant zu Katharina Schulze gesagt: „Zuhören ist das Gegenteil von Reden.“ Und da hat er einen ganz wichtigen Punkt angesprochen: Gerade bei komplizierten Themen sollte das Zuhören ein aktiver Bestandteil des Gespräches sein. Leichter gesagt als getan - aber es gibt ein paar gute Tipps für eine gelungene Kommunikation:

Um in einen guten Austausch auf Augenhöhe zu kommen, ist es zunächst erforderlich, präsent zu sein und sich wertschätzend ohne Zeitdruck auf das Gespräch einzulassen. Ferner geht es darum, sich zunächst die Sichtweise des Gegenübers anzuhören und zu versuchen, diese zu verstehen. Wobei stets nach Konrad Lorenz gilt: „Verstanden heißt nicht immer einverstanden.“ Zuhören ist ferner wichtig, um das Gegenüber nicht mit Fakten oder Studienergebnissen zuzuschütten. Andernfalls steigen Gesprächspartner dann schnell aus und fühlen sich überrumpelt.

Ein geeigneter Gesprächsbeginn könnte z. B. mit einer eigenen persönlichen Geschichte starten. Vielleicht mit eigenen Erfahrungen zum Klimaschutz, wie klimafreundliches Essen zubereitet oder ein Garten naturnah gestaltet werden kann. Im Gespräch spielen schließlich die richtigen Fragen eine besondere Rolle. Wer offene Fragen stellt, kann den Gesprächsverlauf fördern. Zum Beispiel mit der Frage: „Wie sähe gute Mobilität auf dem Land aus?“ anstatt „Gibt es eine gute Mobilität auf dem Land?“ Lösungsorientierte Fragen führen zu Annäherungszielen, die den Vermeidungszielen überlegen sind. Ein Annäherungsziel ist positiv formuliert, z. B. „nächste Woche fahre ich mit dem Fahrrad zur Arbeit“, im Gegensatz zu „ich möchte weniger Auto fahren.“ Daher sollte es weniger darum gehen, was alles nicht funktioniert, sondern darum, was möglich wäre. Dies setzt wiederum voraus, gut zuhören zu können. Die Sichtweise des Gegenübers darf nicht schubladenartig interpretiert werden. Und erkundigen Sie sich, ob Sie das Gesagte auch tatsächlich richtig verstanden haben.

Gute und faire Kommunikation ist gar nicht so einfach, sondern bedarf der Übung. Aber es lohnt sich, denn kontroverse Themen, die ausdiskutiert werden wollen, gibt es derzeit mehr als genug!

Prof. Dr. Ulrike Hellert, Vorsitzende OV Scheinfeld von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Rede mit! – OV Scheinfeld von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Termin des OV Scheinfeld:

Zum Thema: „Selbstsicher Gespräche führen“ treffen wir uns zum „coffee to talk“ von und mit Frauen. Samstag, 20. April 2024, 10 – 12 Uhr, Karpatenwelt in Schnodsenbach 55.