Bäume pflanzen für das Klima
Was kaum jemand weiß – in Gutenstetten wohnt die 45-jährige Diplom-Kauffrau (Univ.) und Betreiberin einer Klavierschule Melanie Lacher, die in den sozialen Netzwerken von den TreePlantingProjects (TTP) erfahren hatte. Sofort war sie von der Möglichkeit überzeugt, sich als Teil eines Netzwerks für Waldumbau, Aufforstung und nachhaltigen Umweltschutz zu engagieren. Seit Anfang des Jahres plant sie als TPP-Organisatorin für die Landkreise Neustadt/Aisch-Bad Windsheim und Erlangen-Höchstadt Pflanzaktionen. Bereits im kommenden Herbst soll es unter anderem in Schornweisach losgehen. Wir baten Sie, uns dieses interessante Projekt vorzustellen:
Als ich las, dass das TreePlantingProjects (TPP) aus Dietenhofen im Landkreis Ansbach in den vergangenen anderthalb Jahren über 50.000 Bäume gepflanzt hat entstand bei mir der Wunsch, das Projekt auch im Landkreis Neustadt/Aisch voranzutreiben. Als Organisatorin für unseren und den Landkreis Erlangen plane ich schon in diesem Herbst, vier Flächen in den beiden Landkreisen mit klimastabilen Baumarten aufforsten. Dafür suche ich Mitstreiter*innen, die mit anpacken und etwas bewegen möchten.
Wälder nehmen das klimaschädliche CO2 aus der Luft auf. Besonders stark ist dieser Effekt bei artenreichen Mischwäldern, die in Süddeutschland allerdings in der Minderheit sind. Die TreePlantingProjects wollen dies ändern.
Es gibt viele Waldbesitzer, die den Umbau hin zu einem klimastabilen Mischwald in Angriff nehmen möchten und sich dabei über organisatorische Hilfe freuen. Schließlich bewirtschafteten gerade junge Landwirt*innen ihren Hof oft im Nebenerwerb und sind durch die Doppelbelastung aus Landwirtschaft und Hauptberuf schon recht ausgelastet. Wir möchten die Waldbesitzer*innen mit Herz und Hand unterstützen, indem wir die Beantragung der Förderung, die Koordination mit den Förster*innen, die Materialbeschaffung und die Bepflanzung übernehmen.
Dafür schließen die TreePlantingProjects mit den Waldbesitzern einen Pacht- oder Dienstleistungsvertrag über einen Zeitraum von sieben Jahren ab. Danach hat der Waldbesitzer wieder die alleinige Verfügungsgewalt über seine Fläche und kann beispielsweise entscheiden, ob und wann er das Holz vermarkten möchte. So lassen sich umweltbewusstes und wirtschaftliches Handeln perfekt verbinden.
Ich laufe jeden Tag durch den Wald und schöpfe dort Kraft. Es ist mir wichtig, dieses kostbare Gut für die nachkommenden Generationen zu erhalten.
Wer mich und die anderen Mitmacher*innen des TPP unterstützen möchte, kann sich auf der Webseite https://treeplantingprojects.com
als Helfer*in für die Projektgruppe Neustadt an der Aisch (https://app.treeplantingprojects.com/projects/tpp-neustadt-an-der-aisch) registrieren oder alternativ eine E-Mail an melanie.lacher@treeplantingprojects.com schicken.
Über die TreePlantingProjects
An über einem Dutzend Standorten in den Landkreisen Ansbach und Fürth wurden bislang bereits über 50.000 Bäume gepflanzt. In die Erde gesetzt wurden förderfähige, standortheimische, klimatolerante Baumarten wie Traubeneiche, Rotbuche, Winterlinde, Feldahorn, Edelkastanie, Sandbirke, Schwarzerle, Vogelkirsche, Elsbeere und Speierling, aber auch Weißtanne und Schwarzkiefer.
In 30 bis 40 Jahren sollen sich aus den bepflanzten Arealen klimaresistente Mischwälder entwickelt haben. Pro Hektar und Jahr können diese nach Angaben des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten um die zehn Tonnen des klimaschädlichen CO2 aus der Atmosphäre ziehen. Finanziert wird das Projekt überwiegend durch Zuschüsse vom Freistaat Bayern, der die Aufforstung von klimatoleranten Baumarten mit rund drei Euro pro Stück fördert.
Die Grundstücksbesitzer stellen ihre Flächen für eine symbolische Jahrespacht von einem Euro für einen Zeitraum von sieben Jahren zur Verfügung. Im Gegenzug erhalten sie zum Selbstkostenpreis eine ökologisch aufgewertete Fläche mit klimatoleranten Baumarten und müssen sich weder um die Beantragung der Förderung noch um den Bau eines Wildschutzzauns selbst kümmern. Auch die Pflege der bepflanzten Areale übernehmen die Helfer*innen der TreePlantingProjects und entfernen regelmäßig die Begleitvegetation, die den jungen Bäumen sonst das Licht rauben würde. Was nicht von ehrenamtlichen Helfer*innen geleistet werden kann, wird an einen externen Dienstleister vergeben. So kann jede/r Waldbesitzer*in sich darauf verlassen, dass die Fläche im vereinbarten Zeitraum bepflanzt wird. Förster des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten stehen den TreePlantingProjects in allen Projektphasen beratend zur Seite.
„Aufgrund des Klimawandels geht es vielen bayerischen Wäldern schlecht“, sagt Stefan Klingner, Geschäftsführer der TreePlantingProjects: „Bereits heute leiden die Bäume stark unter Trockenheit, Käferbefall und extremen Wetterlagen.“ Um dagegen etwas zu tun, hat Klingner zusammen mit Kollegen und Freunden Ende 2019 die TreePlantingProjects gegründet.
Die TreePlantingProjects möchten von Jahr zu Jahr weiterwachsen und suchen dafür Helfer*innen und Organisator*innen, die bereit sind, einen Teil ihrer Freizeit zu opfern, um Aufforstungsaktionen in den verschiedensten bayerischen Regionen durchzuführen. TPP stellt alle wichtigen Informationen und Tipps zur Verfügung, um dies realisieren zu können.
Wer eine Fläche zur Aufforstung zur Verfügung stellen oder als Helfer*in oder Organisator*in mit anpacken möchte, kann sich auf der Internetseite https://treeplantingprojects.com registrieren oder eine E-Mail an hello@treeplantingprojects.com schicken.
Regelmäßig werden auch Online-Informationsveranstaltungen angeboten. Die nächsten Termine sind unter anderem am 1. Juni, 14. Juni, 1. Juli und 14 Juli. Anmeldung unter https://treeplantingprojects.com
Für Umwelt und Klima – TreePlantingProjects starten jetzt auch in den Landkreisen NEA und ERH durch – Helfer*innen gesucht! Aktives Mitwirken von Einzelpersonen, Schulen, Vereinen und Unternehmen!
Melanie Lacher
Fotos: Yvonne Neckermann